MICHEL BERGMANN MIT ILJA RICHTER: „MAMELEBEN“ / Hamburg

Michel Bergmann hat (wieder einmal) ein Buch geschrieben. Aber diesmal ist es ein ganz besonderes:

„,Mameleben’ ist mit Liebe und Schmerz geschrieben“, wie es Elke Heidenreich so treffend sagt. Und damit sind wir mittendrin im Verhältnis von Mutter und Sohn. In diesem diffizilen Verhaltensmuster erkennt der Entertainer und Schriftsteller Ilja Richter auch das seiner eigenen Mutter. Und es sind nun einmal Söhne, die zu 80% all die jüdischen Mame-Witze bevölkern, in denen die Töchter nur Statistenrollen haben. Kommentare jüdischer Mütter über nichtjüdische Schwiegertöchter und solche, die es werden wollen, bewegen sich immer im Bereich kompletter Degradierung. Das ist aber die einzige Besonderheit, die eine „jiddische Mame“ von einer „gojischen“ unterscheidet.

Ansonsten ist das Thema Mutter universell, was uns der dritte Teilnehmer in der „Runde der Söhne“, der NDR-Kulturjournalist Jens Büchsenmann bestätigen wird. Ehrgeizig, nachgiebig, tröstend, fordernd, enttäuscht und stolz sind alle Mütter der Erde über und auf ihre Söhne.

Der Abend um das Buch „Mameleben“ ist eine liebevolle Offensive gegen die Institution Mutter, für die wir uns vorab bei allen Müttern in Demut entschuldigen wollen. Oder auch nicht.